Eines
Tages aber übernahm ein neuer Koch das Regime über Pfannen und
Töpfe. Als er all die Büchsen sah, weinte er bitterlich und wurde
sehr, sehr traurig. Und sehr wütend. Er schmiss die Konservendosen
kurzerhand in den Sondermüll und servierte fortan frische Erbsen.
Weil diese, im Gegensatz zu ihren Schwestern aus der Dose, auch
wirklich nach Erbsen schmeckten! „Wir bleiben nicht gut, wenn wir
nicht immer besser werden zu trachten“, meinte er wohl mit
Gottfried Keller. Aber weder interessierten sich die Stammgäste für
Dichtkunst, noch waren sie der gleichen Meinung wie der Koch.
Ihnen
war es nämlich völlig egal wie frische Erbsen schmecken! Sie
wollten Erbsli die sie an die alten Zeiten erinnerten. Erbsli sollen
nicht wie frische Erbsli schmecken, sondern wie Erbsli aus der Dose.
Wie Kugellager eben. Mehlige Kugellager mit dem Geschmack der
68er-Jahre, mit leicht süsslich-muffiger Note nach feuchter Zeitung
und einer Prise Aromat. Die frischen Erbsli konnten den Gästen
gestohlen bleiben, dieser penetrante Geschmack nach Erbsen war ihnen
zuwider.
Nach
zwei Wochen hatte unser Koch auch noch die letzten Gäste weggekocht.
Im Internet zirkuliert seither ein Selfie das ihn an einem Fliessband
zeigt. Er sortiert jetzt Erbsli.