Nicht
nur Osterhasen stehen vor der Türe. Nein, auch unzählige Nachahmer
aus Schokolade, Zuckerguss und Nougat bitten um Einlass. Trillionen
von Kalorien warten nur darauf, meinen Speckgürtel zu infiltrieren.
Da ich nicht im Traum daran denke, mich einzuschränken, habe ich
nach Möglichkeiten gesucht, die zu erwartenden Kollateralschäden
einzugrenzen. Während ich lustlos vor mich hin suchte, erinnerte ich
mich an das Myrtios-Prinzip.
Kreta,
letzten Herbst. Unwegsame Strassen mit Abgründen so tief wie der
Marianengraben quälten mich und mein Auto. Tretminen gleich,
vereitelten tiefe Schlünde ein menschenwürdiges Fortkommen. Krater,
die mich an die Fangtrichter mordlustiger Ameisenlöwen erinnerten,
versprachen Höllenqualen.
Es
waren jedoch weniger die Klüfte die mich irritierten, sondern die
Tausenden von ganz normalen Löchern. Ich fragte deshalb meinen
Freund Aristoteles (nein, nicht den Philosophen, sondern den Wirt der
Taverne von Myrtios) nach Rat. „Kein Problem. Du musst nur rasend
schnell über die Löcher fahren, dann haben die Räder keine Zeit
hineinzufallen.“
Obwohl
in Sachen Physik eher bildungsfern aufgewachsen, wusste ich, dass
Griechenland brillante Physiker hervorgebracht hatte und vertraute
ihm. Und er hatte recht! Anstelle von zwanzig langen und unruhigen
Minuten, brauchte ich nur fünf Minuten für die schnelle und sanfte
Fahrt über die Buckelpiste zur Taverne! Ich hatte das
Myrtios-Prinzip entdeckt!
Dieses
Prinzip habe ich nun weiter verfeinert: Ich werde sämtliche
österlichen Kalorienbomben auf einen Streich und in nur wenigen
Minuten verschlingen. Somit wird mein Körper keine Zeit haben, sich
mit den Kalorien zu beschäftigen! Ein Selbstversuch soll es
beweisen: Ich habe ein kiloschweres Nougat-Ei, zwei Schoggihasen
sowie eine Ziege gekauft.
Das
Resultat meiner Osterdiät finden Sie nächsten Donnerstag an dieser
Stelle.
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