Donnerstag, April 17, 2014

Die Osterdiät

Nicht nur Osterhasen stehen vor der Türe. Nein, auch unzählige Nachahmer aus Schokolade, Zuckerguss und Nougat bitten um Einlass. Trillionen von Kalorien warten nur darauf, meinen Speckgürtel zu infiltrieren. Da ich nicht im Traum daran denke, mich einzuschränken, habe ich nach Möglichkeiten gesucht, die zu erwartenden Kollateralschäden einzugrenzen. Während ich lustlos vor mich hin suchte, erinnerte ich mich an das Myrtios-Prinzip.

Kreta, letzten Herbst. Unwegsame Strassen mit Abgründen so tief wie der Marianengraben quälten mich und mein Auto. Tretminen gleich, vereitelten tiefe Schlünde ein menschenwürdiges Fortkommen. Krater, die mich an die Fangtrichter mordlustiger Ameisenlöwen erinnerten, versprachen Höllenqualen.
Es waren jedoch weniger die Klüfte die mich irritierten, sondern die Tausenden von ganz normalen Löchern. Ich fragte deshalb meinen Freund Aristoteles (nein, nicht den Philosophen, sondern den Wirt der Taverne von Myrtios) nach Rat. „Kein Problem. Du musst nur rasend schnell über die Löcher fahren, dann haben die Räder keine Zeit hineinzufallen.“
Obwohl in Sachen Physik eher bildungsfern aufgewachsen, wusste ich, dass Griechenland brillante Physiker hervorgebracht hatte und vertraute ihm. Und er hatte recht! Anstelle von zwanzig langen und unruhigen Minuten, brauchte ich nur fünf Minuten für die schnelle und sanfte Fahrt über die Buckelpiste zur Taverne! Ich hatte das Myrtios-Prinzip entdeckt!
Dieses Prinzip habe ich nun weiter verfeinert: Ich werde sämtliche österlichen Kalorienbomben auf einen Streich und in nur wenigen Minuten verschlingen. Somit wird mein Körper keine Zeit haben, sich mit den Kalorien zu beschäftigen! Ein Selbstversuch soll es beweisen: Ich habe ein kiloschweres Nougat-Ei, zwei Schoggihasen sowie eine Ziege gekauft.
Das Resultat meiner Osterdiät finden Sie nächsten Donnerstag an dieser Stelle.


Alle Angaben zu meinen Büchern finden Sie hier: www.gsellschreibt.blogspot.com















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