Als
mich Hurni letzten Montag fragte, ob ich denn vielleicht einen Sommer
zum Tauschen hätte, wurde mir bewusst, dass auch ich dem Fluch der
Waden nicht entkommen konnte. Nein, auch ich musste mich – und dies
mit allen Konsequenzen – mit dem Sammeln und Kleben von
Fussballern, vulgo Panini-Sticker, befassen. Ich beschloss, mich
weltfremd zu geben und fragte Hurni hinterhältig, weshalb der Sommer
denn ein Brötchen – ein Panino – sein soll. Und gegen was er
denn diesen Sommer tauschen wolle – etwa gegen den Herbst? Hurni
beschloss, zu diesem Thema keine weiteren Worte mehr zu verlieren.
Natürlich freuen wir uns, dass er nur die Worte, nicht jedoch seine
Fassung verloren hat, und gratulieren ihm auf diesem Weg zu seinem
achtzigsten Geburtstag.
Es
sind also nicht nur Schülerinnen und Schüler, die der blinden
Sammelwut verfallen sind! Nein, die Pandemie hat auch
Seniorenresidenzen erfasst. Anstatt die Rente in Pizza, Pasta und
Pastetli zu investieren, fliesst das Geld einer ganzen Generation
direkt in die Kassen eines ausländischen Verlages.
Kari
Koch, die personifizierte Lichtgestalt der Basler Gastronomie und
begeisterter Linksaussen, hat mir gestern seinen kulinarischen
Beitrag zur Weltmeisterschaft vorgestellt. Es handelt sich um eine
Röschti namens „Pelé“ und soll den südamerikanischen Kontinent
darstellen. Nach eingehender Begutachtung kam ich jedoch zum Schluss,
dass es sich bei seiner Kreation um den Gemeindebann von Ammel
handelt. Karis Erklärungen, die beigelegten Tomaten würden die
„Girls from Ipanema“ repräsentieren und der Peterli stelle den
Amazonas dar, akzeptierte ich nicht. Die holländische Tomate liegt
nämlich mitten im Amazonasgebiet und die dänische Petersilienstaude
schwimmt wie einst Magellans Flotte im Stillen Ozean. Daran ändert
sich auch nichts, wenn der bosnische Hilfskellner beim Servieren mit
den Hüften wackelt.
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