Grössenwahnsinnig, wie es nur Kari sein kann, hat er beschlossen – zusammen mit seinem Hilfskoch aus Ammel, der Putzfrau aus Schönenbuch und dem Kellner aus dem Kleinbasel – die Baselbieter Landfrauenküche mit städtischem Daig zu fusionieren.Gleichzeitig möchte er den aberwitzigen Molekularköchen ein paar Atome klauen und diese mit einem ukrainischen Krautwickel zertrümmern. Als er mich zur Degustation einlud, ahnte ich Böses. Aber es kam noch schlimmer! Viel schlimmer!
Auf
dem Menu standen Absurditäten wie „Echte Basler Mehlsuppe mit
falschen Kirsch-Maggronen aus dem Ergolztal“, „Lachs nach Basler
Art auf seinem Bett aus Ormalinger Blauchabis, garniert mit einem
Soufflé aus Oberbaselbieter Rahmdääfeli“. Als Businesslunch
empfahl er „Hackbraten – souffliert von Kleinbasler Grazien –
dahin gestreckt auf zartem Lauchgemüse an Kirschkernöl von der
Sissacher Hinteregg“ oder „Grossbasler Kalbshirni auf seinem
Zwetschgenbett mit Grünkerz-Haferfett vom Tschoopenhof und
Lederapfel-Muus“. Soweit das gastronomische Konzept von Kari Koch,
den bisher alle nur Kari nannten. Er nennt sich jetzt Charlie, die
Baiz ist neu eine „Fusion-Lounge“ und beide versprühen den
Charme gähnender Leere.
„Wirst
du etwas über mich und das neue Konzept schreiben?“ wollte Charlie
wissen.
„Nein,
Kari.“„Und wenn ich Geri Müller mit ……“
„Neiiiiiin!“
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