Samstag, Dezember 06, 2014

Nelken aus Ternate

Aus Westpapua kommend, sind wir auf der Insel Ternate in den nördlichen Molukken gelandet. Die Portugiesen hatten die Insel anfangs des 16. Jahrhunderts in Besitz genommen. Man interessierte sich vor allem für den Nelkenbaum, der ausschliesslich hier wuchs. Kurz darauf kamen auch die Spanier angesegelt. Bedauerlicherweise mussten sie zur Kenntnis nehmen, dass die Portugiesen die Gewürzinseln samt Nelkenbäumen als ihren Besitz betrachteten. Diese einseitige Sichtweise und die althergebrachten Befindlichkeiten provozierten umgehend unerfreuliche Seeschlachten. Dabei hatte doch bereits 1494 der Papst die koloniale Welt per Federstrich an Portugal (Osten) und Spanien (Westen) verteilt.

Der Vertrag war allerdings ein stümperhaftes Machwerk. Da der Kilometer noch nicht erfunden worden war, mass man die Distanzen in Leguas. Praktischerweise unterschied sich jedoch eine spanische deutlich von einer portugiesischen Legua. Und noch etwas hatte man übersehen: Irgendwann trifft der Osten wieder auf den Westen. Zum Beispiel auf den Gewürzinseln. Für die Spanier lagen diese klar und deutlich im Westen, für die Portugiesen einwandfrei im Osten. Und beide hatten recht! Die Rechthaberei nützte beiden nichts. Beide wurden 1663 von den Holländern rausgeschmissen. Unter den Niederländern entwickelte sich Ternate zum Zentrum des Anbaus der Gewürznelke.

Die Gewürznelken sind die getrockneten Blütenknospen des Nelkenbaums. In der Küche verwendet man sie zum würzen von Fleisch- und Fischgerichten. Sie gehören auch in ein Curry und …..in Basler Läckerli!

Während sich mein Blick im tropischen Nachthimmel verliert, drehe ich mir eine indonesische Nelkenzigarette. Dazu summe ich das Wiegenlied von Brahms.

Guten Abend, gut' Nacht

mit Rosen bedacht,

mit Näglein besteckt....“



Noch bis Ende Januar berichtet Hanspeter Gsell von den indonesischen Gewürzinseln.




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