Samstag, Januar 03, 2015
Brotfrucht aus Ik
Im
Jahre 1564 verliess einmal mehr eine spanische Armada die Heimat in
Richtung Asien. Klarer Auftrag auch diesmal: Gewürze, Gold und
Ländereien für das Königshaus. Mit dabei war auch die San
Lucas unter dem Kommando von Kapitän Alonso de Arellano.
Es
war möglicherweise der 6. März 1565 als der Ausguck, ein junger
Seemann unbekannten Namens jedoch spanischer Abstammung, die kleinen
Inseln entdeckte. Sein erlösender Aufschrei hallte über das Schiff.
Selbstverständlich wissen wir nicht mehr, was er denn genau gerufen
hat. Da er den Ausruf mit grösster Sicherheit in einem
mittelalterlichen spanischen Dialekt tat, hätten wir es eh nicht
verstanden und so legen wir uns auf ein laut gebrülltes „Land
ahoi!“ fest. Kaum hatten sie ruhiges Wasser erreicht, kam auch
schon ein Begrüssungschwadron an gepaddelt und überreichte
Gastgeschenke: Kokosnüsse, Fische und abgehangene Brotfrüchte. Wer
schon einmal solche fermentierten Früchte gerochen hat, wird diesen
Höllengestank nie mehr vergessen! Und so können wir verstehen dass
der Seemann einen Schreikrampf bekam, aus Wut in die Reling biss und
sich ins Wasser stürzte. Nur mit Mühe konnte man ihn davon
abhalten, zurück nach Spanien zu schwimmen.
Der
Brotfruchtbaum stammt ursprünglich aus Südostasien, heute findet
man ihn in tropischen Gebieten rund um die Erde. Aus dem Holz haben
die alten Polynesier ihre Kanus gebaut, die Hawaiianer nutzten es zum
Bau von Surfbrettern. Die Frucht selbst wiegt gute 2 kg und kann wie
Kartoffeln zubereitet werden. Die in der Frucht enthaltenen Samen
werden geröstet und zu Mehl gemahlen. Und damit wiederum kann Brot
gebacken werden. Aber auch Geschichte hat sie geschrieben, unsere
tropische Riesenkartoffel. Nachzulesen im Buch „Die Meuterei auf
der Bounty“.
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