III Los Angeles
„Merke du auf, sobald du des Kranichs Stimme
vernommen,
Der alljährlich den Ruf von der Höh' aus den Wolken dir sendet
Bringt er die Mahnung doch zum Säen, verkündet des Winters Schauer...“
Mit diesen Worten verabschiedete ich mich in Los
Angeles von der Lufthansa. Und ich hoffte immer noch, dass sich der alte
Grieche geirrt hatte. Wir wollen nämlich zu Gauguin. Natürlich hätte ich die
grosse Gauguin-Ausstellung in Basel besuchen können. Aber wieso einfach, wenn
es auch komplizierter geht. Ganz abgesehen davon, dass ein Bild von Gauguin nur
in der Hitze einer tropischen Nacht wirklich zur Geltung kommt. Und solche Nächte
gibt es in Basel nicht. Der alljährlich den Ruf von der Höh' aus den Wolken dir sendet
Bringt er die Mahnung doch zum Säen, verkündet des Winters Schauer...“
Die Hitze finden wir zwar in Los Angeles, einem weiteren Zwischenhalt auf unserer Reise zu Gauguin. Ich glaube nicht, dass Paul diese Stadt geliebt hätte. (Wie sie bemerken, habe ich zum vertraulichen DU gewechselt – man kommt sich ja mit der Zeit etwas näher.) Zu schrill ist das Leben hier, zu hell das Licht, zu grell die Farben, zu extravertiert die Vergnügungssucht, zu fett die Menschen.
Hier war eigentlich ein Essay über Los Angeles
geplant. Der Text war bereits geschrieben, ich habe ihn wieder gelöscht. Die
Zeit war einfach zu kurz, die Atmosphäre dieser faszinierenden Stadt einfangen
zu können. Nicht, dass ich nicht schon über Orte geschrieben hätte, die ich nie
besucht habe. Schliesslich hatte ich als Jugendlicher alle Bücher von Karl May
gelesen. Aber ich wäre dieser Stadt nicht gerecht geworden.
P.S. Gott sei Dank kennt sich meine Frau mit den Zeit- und Datumsverschiebungen bestens aus. Ich versuche schon gar nicht, mein Uhr umzustellen.
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