Es gibt den Orkan, den Hurrikan, den
Taifun, Blizzards, Tornados, Wind- und Wasserhosen. Je nach Weltgegend und
Ausmass nennt man es anders, wenn einem ein Sturm die Haare zersaust.
Klar haben wir
alle schon mal einen Sturm erlebt. Im Vergleich zu ihren tropischen Vettern war
dieser wohl eher ein Sturm im Wasserglas. Wenn die äquatorialen Wettergötter
mal so richtig schlecht gelaunt sind, dann ist die Hölle los! Bei Windstärken
von weit über 200 km/h und Spitzen von bis zu 300 km/h fliegt buchstäblich
alles davon.
Solche
Super-Taifune sind keineswegs selten. Eher selten brechen sie über bewohnte
Gebiete herein. Sollte es trotzdem passieren, sind die Folgen verheerend. Keine
Palme steht mehr, Hütten und Häuser lösen sich in ihre Bestandteile auf und
landen nach Hunderten von Kilometern irgendwo im Meer. Noch gefährlicher als
der Wind an sich, sind umherfliegende Kokosnüsse und Wellblechdächer. Die Nüsse
werden zu fliegenden Kanonenkugeln, die Dächer zu messerscharfen Wurfmessern,
die eine Palme mühelos durchsäbeln können. Die brüllenden Winde überdecken
locker den Lärm eines startenden Jumbojets.
Zum Albtraum
werden die Taifune auf flachen Inseln. Das Land wird völlig überflutet und
alles, was nicht fest verankert ist, verschwindet für immer im Meer.
Auf solchen
Inseln hält man sich deshalb immer ein paar dicke Seile in Reserve. Hat
Grossvater Hütte und Boote so gut wie möglich gesichert, bindet er zuerst seine
Familie und zuletzt sich selbst an einer möglichst dicken Palme fest.
Im Anschluss helfen
nur noch inniges Beten und die Hoffnung auf himmlischen Beistand. Da sich der
dafür zuständige Missionar angesichts der bedrohlichen Wetterprognosen jedoch
längst aus dem Staub gemacht hat, wartet Grossvater auch heute noch auf eine
göttliche Eingebung.
Aus dem Buch Ikefang und Gutgenug
Hanspeter Gsell
erschienen bei Bod
erhältlich als Paperback oder E-Book
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