Noch 17 Tage bis zum Abflug. Zeit, wieder einmal den einen oder anderen Artikel aus meinem Buch zur Brust zu nehmen.
Sollte an Ihrer
Destination Impfungen, bzw. ein Impfausweis, vorgeschrieben sein, dann halten
Sie sich besser daran. Vor allem, wenn Sie aus Ländern mit Gelbsucht einreisen.
Bei Unstimmigkeiten werden Sie die Ferien sonst in einer Quarantänestation absitzen
können. Zwischen Komodo-Waranen, Vogelspinnen und grünen Mambas.
Selbstverständlich sind Sie gegen alle handelsüblichen
Krankheiten geimpft. Dazu gehören Diphterie, Starrkrampf, Kinderlähmung,
Masern, Hepatitis A, Tollwut sowie Typhus. Je nach Destination kommen noch
einige dazu: Lassen Sie sich vom Hausarzt oder in einem Tropeninstitut beraten.
Falls Sie auf
Medikamente angewiesen sind, müssen Sie diese auch in genügender Menge mit an
Bord nehmen. Einmal in der Röhre wird es unmöglich sein, kurz in den Gepäckraum
hinunter zu steigen um Nachschub zu holen.
Handelt es sich bei den mitgeführten Medikamenten
um Flüssigkeiten, sind die jeweils gültigen Vorschriften der
Sicherheitskontrolleure zu beachten. Dies gilt auch für die Mitnahme von Injektionsspritzen,
Skalpellen und Rheumadecken.
Vergessen Sie nicht unvorhersehbare Zwischenlandungen
in Wladiwostok, Novosibirsk oder auf der Kamtschatka-Halbinsel. Nicht weil die
Menschen dort unfreundlich wären. Sondern weil es dauern kann, bis der Pilot
das notwendige Kerosin für die Weiterreise gefunden hat.
Auch Medikamente gegen das kleine Malheur zwischendurch gehören ins
Handgepäck an Bord. Wichtig sind Schmerzmittel sowie ein Medikament gegen
Durchfall. Montezumas Rache kann Sie nämlich auch an Bord ereilen!
Fragen Sie Ihren Arzt nach einem
Breitband-Antibiotikum. Eine aufkommende Blasenentzündung muss sofort behandelt
werden.
Für Reisen ausserhalb Ihrer Wohlfühlzone sind
Antibiotika lebenswichtig. Noch nie etwas von einem Erysipel («Rotlauf») gehört? Tönt harmlos, kann aber tödlich sein.
Antibiotika nicht nur als Tabletten, sondern auch in flüssiger Form oder als
Salbe gegen allerhand biologische Attacken einpacken.
Selbstverständlich wird Ihr Arzt grosse Augen
machen, auf Unverträglichkeiten und später zu erwartende
Antibiotika-Resistenzen verweisen.
Jetzt wird es Zeit, ihm in deutlichen Worten
zu erklären, wie lange Sie durch Wüsten marschieren, Dschungel durchqueren und
Berge überwinden müssen, bis Sie nach drei Tagen vielleicht einen Arzt gefunden
haben.
Sollten Sie diesen Arzt auf einer kleinen
pazifischen Insel finden, wird er Ihnen erklären, dass keine Medikamente
vorhanden sind. Weil der Gouverneur die letzte Rechnung nicht bezahlt hat, da
er doch unbedingt zur Wellness-Kur nach Hawaii musste.
Haben Sie sich einen «Rotlauf» eingefangen,
wird man Ihnen zuerst das Bein mit einer rostigen Machete absäbeln und den
Stumpf in Taro-Blätter einwickeln.
Mit diesen Blättern wird man später auch den
Sarg polstern. Damit Sie auf Ihrer allerletzten Reise auch schön weich liegen.
Gute Heimreise im Zinksarg wünscht Ihnen Ihr
Hausarzt!
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