Freitag, September 15, 2017

Missionare, Medis und Moneten - Aus dem Logbuch eines Inselsammlers 12


IMMER WIEDER FERNWEH Aus dem Logbuch eines Inselsammlers
Hanspeter Gsell / Verlag BoD / Hardcover 296 Seiten / ISBN 978-3-7448-5647-8
Auch als E-Book erhältlich.







Die Geisterflotte von Chuuk

Die Lagune von Chuuk ist für Wracktaucher ein absolutes Muss. Auf engem Raum findet man unzählige japanische Schiffe, U-Boote und Flugzeuge. Versenkt wurde die Armada von der US-Navy im Frühjahr 1943 im Rahmen der Operation Hailstone (Hagelkorn). Die Wracks liegen in Tiefen von bis zu fünfzig Metern, das Wasser ist warm, die Sicht hervorragend, Strömungen sind kaum vorhanden.
Einige der Schiffe wurden mit voller Ladung versenkt, man findet auch heute noch viele Artefakte. Darunter persönliche Ausrüstungsgegenstände der Soldaten, Gewehre, Minen, Torpedos, Geschütze, Panzer etc.
Ein Schiff, die Hoki Maru, beherbergte Genietruppen: Lastwagen, Generatoren und anderes Gerät. Einer der ersten, noch mit Dampf betriebenen Traktoren von John Deere, steht immer noch dort.
Die Fujikawa Maru ist voller Bauteile für die Mitsubishi G4M, einen japanischen Bomber, von den Alliierten auch «Betty Bomber» genannt. Die aus Japan kommenden Bauteile hätten in Chuuk zusammengebaut werden sollen. Im Wrack eines Öltankers, der Shinkoku Maru, findet man ein beinahe betriebsbereites Lazarett inklusive OP-Tisch, Medikamente und OP-Besteck. In einem gesunkenen U-Boot-Versorgungsschiff, der Heian Maru, finden wir Periskope und Torpedos. Haie kreuzen unsern Weg, der Schiffsrumpf ist von Hart- und Weichkorallen völlig überwachsen. Die Korallenbleiche hat es noch nicht bis Chuuk geschafft.
 
Wir aber machen uns wieder auf die Socken. Auf nach Pohnpei, der letzten Station unserer Reise durch die Inselwelt Mikronesiens.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.