Dieser Teil der Reportage führt uns zu den
äusseren Inseln Mikronesiens. Und zur Einsicht, dass eine Reise nach Mallorca
deutlich einfacher gewesen wäre.
Himmel und Hölle
Es gibt den Orkan, den Hurrikan, den Taifun,
Blizzards, Tornados, Wind- und Wasserhosen. Je nach Weltgegend und Ausmass
nennt man es anders, wenn einem der Wind die Haare zerzaust.
Klar haben wir alle schon mal einen Sturm
erlebt. Im Vergleich zu ihren tropischen Vettern war dieser wohl eher ein Sturm
im Wasserglas. Wenn die äquatorialen Wettergötter mal so richtig schlecht
gelaunt sind, dann ist die Hölle los! Bei Windstärken von weit über 200 km/h
und Spitzen von bis zu 300 km/h fliegt buchstäblich alles davon.
Solche Super-Taifune sind keineswegs selten.
Eher selten brechen sie über bewohnte Gebiete herein. Sollte es trotzdem
passieren, sind die Folgen verheerend. Keine Palme steht mehr, Hütten und
Häuser lösen sich in ihre Bestandteile auf und landen nach Hunderten von
Kilometern irgendwo im Meer. Noch gefährlicher als der Wind an sich, sind
umherfliegende Kokosnüsse und Wellblechdächer. Die Nüsse werden zu fliegenden
Kanonenkugeln, die Dächer zu messerscharfen Wurfmessern, die eine Palme mühelos
durchsäbeln können. Die brüllenden Winde überdecken locker den Lärm eines
startenden Jumbojets.
Zum Albtraum werden die Taifune auf flachen
Inseln. Das Land wird völlig überflutet und alles, was nicht fest verankert
ist, verschwindet für immer im Meer.
Auf solchen Inseln hält man sich deshalb immer
ein paar dicke Seile in Reserve. Hat Grossvater Hütte und Boote so gut wie
möglich gesichert, bindet er zuerst seine Familie und zuletzt sich selbst an
einer möglichst dicken Palme fest.
Im Anschluss hilft nur noch Beten und die
Hoffnung auf himmlischen Beistand. Da sich der dafür zuständige Missionar
angesichts der bedrohlichen Wetterprognosen längst aus dem Staub gemacht hat,
wartet Grossvater auch heute noch auf eine göttliche Eingebung.
Wir hingegen wollten nicht auf eine solche
warten und gingen an Bord der S.S.Thorfinn. Der umgebaute Walfänger würde uns an
unser nächstes Ziel bringen, eine abenteuerliche Fahrt wartet auf uns. (Amen).
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