Montag, Oktober 16, 2017

PNG (20) Captains Dinner


Kaderli ist heute schampar aufgeregt. Was sollte er nur anziehen heute Abend? Auf der Einladung zum Captains Dinner stand etwas von "casual elegant".  Elegant verstand er zwar, was aber war "casual"? Hiess nicht ein auf den Inseln lebender Vogel so? Oder war ein "Kasual" doch eher ein Baum? Es würde hoffentlich nicht eine dieser tropischen Krankheiten sein! Das "Kasuar-Fieber" vielleicht?
"Nein!", meinte Bambi, Kaderlis Ehefrau. "Das heisst "käschuäl", und der Kapitän will dir damit nur sagen, dass du nicht in deinen schlabbrigen Trainerhosen antanzen sollst. Es wird auch kein "Dinner for One" sein, also benimm dich!"
Und so warf sich Kaderli in sein Dinner-Tschäggätt, labte sich an prickelnd-geistigen Getränken und lobte die feinen Häppchen.
Wo aber war der Kapitän?  Wie sah ein Kapitän überhaupt aus? War's der mit dem Rauschebart oder eventuell der Glatzkopf? Nach einer Flasche Champagner näherte er sich einem Mann mittleren Alters. Seine blütenweisse Uniform und die güldenen Epauletten liessen ihn als perfekten Kandidaten für das Kapitäns-Amt erscheinen.
"Kaderli, Wigoltingen-Les Bains. Melde mich gehorsamst zum Dinner, Herr Kapitän!"
"Aha!", antwortete dieser. "Genau SIE habe ich gesucht. Ich bin übrigens nicht der Kapitän, sondern der Zahlmeister dieser Fregatte. Ihre Kreditkarte ist ungültig, wie gedenken sie, die Bordausgaben, darunter 24 Budillen Champagner, zu begleichen?"
Da Kaderli diese eigentlich einfache Frage nicht beantworten konnte, wurde er in Ketten gelegt und bei Brot und Wasser in den Frachtraum gesperrt. Seine Frau Bambi war überhaupt nicht beunruhigt, genoss das Leben an Bord. Sie hatte ja ihre eigene Kreditkarte. Beim Captains-Dinner sass sie neben dem Kapitän. Dieser war eine Kapitänin, hiess Mägi und stammte aus der Innerschweiz. Sie amüsierten sich köstlich und zwischendurch tranken sie einen Schluck auf Kaderli ...

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