Mittwoch, Januar 01, 2020

Yap 16 Verschollen im Pazifik

(dag) Ein Flugzeug der Gesellschaft PMA, auf einem Routineflug zwischen den Insel Woolipik und Wooligang, ist gestern nicht an seinem Bestimmungsort angekommen und wird seither vermisst. Die Verantwortlichen der Küstenwache befürchten das Schlimmste.

 


Verschollen im Pazifik (1)
Fliegen mit Jesus

Die Fluggesellschaft PMA wurde 1974 von Edmund Kalau gegründet. Kalau, geboren 1928 in Ostpreussen, trat im Alter von zehn Jahren der Hitlerjugend bei, besuchte in der Folge stramm nationalsozialistische Schulen und trat später in die Luftwaffe ein.

Je nach Lebenslauf wurde er über Russland abgeschossen und dort von einem russischen Arzt heim ins himmlische Reich missioniert. Oder aber er floh aus der Gefangenschaft, erreichte zu Fuss, und mit Hilfe eines Davoser Schlittens, die USA. Dort wurde er von einem amerikanischen Offizier zum rechten Glauben bekehrt.

Auf seiner Karriere vom Tellerwäscher zum Millionär landete Edi bei den Liebenzeller Missionaren, wurde staatlich geprüfter Seelenmasseur und wanderte 1956, zusammen mit seiner Frau, nach Mikronesien, nach Guam, aus. Bereits nach zwanzig Jahren bemerkte er, dass es noch weit kleinere Inseln als Guam gab, die ohne medizinische Versorgung und seelische Betreuung ihr Leben fristen mussten.

Er beantrage bei seinem Arbeitgeber, der Liebenzeller Mission, den Kauf eines Flugzeuges. Als ehemaliger Pilot wäre es für ihn kein Problem die Inseln anzufliegen. Viele von ihnen verfügten über alte Flugpisten, die von den Japanern während des Zweiten Weltkrieges gebaut wurden.

Doch seine Vorgesetzten bei den Liebenzellern («Mit Gott - von Mensch zu Mensch») hatten, trotz ihres vollmundigen Slogans, kein Gehör und legten den Antrag auf den linken Stapel, um diesen alsbald zu schreddern.

Kalau, durchaus nicht nur ein Mann des Wortes, kündigte umgehend und gründete eine eigene Missionsgesellschaft. Er nannte sie Pacific Mission Aviation und versah sie mit dem Slogan Serving Jesus Christ in the Islands of Micronesia. Nach einer Betteltour («Fund raising») durch die USA und Deutschland kaufte er sich ein ausgemustertes Fluggerät, eine Evangel 4500. Der Name wurde Programm und so evangelisierte er sich in den folgenden Jahren durch den Pazifik. Auch in Yap-State und dessen weit verstreuten Inseln der westlichen Karolinen wurde man aktiv.

An einem sonnigen Morgen des Jahres 1981 wartete an der Flugpiste der Insel Woolipik (Yap-State) eine illustre Schar Menschen auf das Flugzeug der PMA. Man wollte nach Wooligang fliegen und von dort weiter nach Colonia, in die Hauptstadt von Yap.

 

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