Donnerstag, Januar 09, 2020

Yap 21 Verschollen im Pazifik

(dag) Ein Flugzeug der Gesellschaft PMA, auf einem Routineflug zwischen den Insel Woolipik und Wooligang, ist gestern nicht an seinem Bestimmungsort angekommen und wird seither vermisst. Die Verantwortlichen der Küstenwache befürchten das Schlimmste.

Verschollen im Pazifik (6)
Die Rettung

Gegen Mittag des nächsten Tages wurden sie von einem Schiff der amerikanischen Navy aufgefischt. 36 Stunden auf offener See, über ihnen ein beinahe wolkenloser Himmel, unter ihnen der Yap-Trench, ein Ausläufer des Marianengrabens. Wobei es einem Schiffsbrüchigen vermutlich völlig egal ist, ob der Meeresboden nun neun oder neuntausend Meter unter ihm liegt.

Das Schiff der amerikanischen Navy war unterwegs von seiner Basis in Subic Bay (Philippinen) nach Saipan (Commonwealth of the Northern Mariana Islands). Dessen Kapitän soll zwar etwas unwirsch reagiert haben, als er den Befehl erhielt, unterwegs irgendwelche Boatpeople aufzulesen. Sein entsprechender Eintrag im Logbuch begann mit den Worten: «Das Boot ist voll …»

Aber, Befehl war Befehl. Er liess den Kreuzer umdrehen, befahl einen neuen Kurs und «volle Kraft voraus»! Und so kam es, dass am dritten Tag ihrer Kreuzfahrt ein Priester, ein Missionar, ein Regierungsbeamter, ein Soldat, ein Pilot und William das Schiff betraten. Als man William den Quieker abnehmen wollte, «Schweine haben bei der Navy nichts zu suchen!», wehrte er sich mordsmässig.

Nach Rücksprache mit dem Kommandanten des Schiffes einigte man sich darauf, dass das Schwein zwar bei William bleiben durfte, jedoch keinen Eintrag ins Passagierregister finden sollte. Wie hätte das auch ausgesehen!

Man brachte den zusammengewürfelten Haufen auf die Insel Yap, wo man die Vermissten mit grossen Augen, offenen Mündern und ebensolchen Armen empfing. Der katholische Priester dankte Gott und Maria, der evangelische Missionar Gott und Jesus. Der Beamte legte die Ärmelschoner an und machte sich auf zur Berichterstattung beim Gouverneur. Der amerikanische Soldat stand stramm, die von ihm entworfene Strassenkarte hatte er im Flugzeug zurücklassen müssen.

William aber genehmigte sich erstmal ein kühles Bier und machte sich anschliessend mit seinem fröhlich quiekenden Schwein, er nannte es Coastguard, Küstenwache, auf nach Hause. Dort bekam es einen Ehrenplatz hinter dem grossen Mahagoni-Baum. William hatte dem Schweinchen, sollte der Herrgott eine sichere Rettung organisiert haben, ein Leben in Saus und Braus versprochen. Coastguard wurde uralt und starb im hohen Schweine-Alter von 20 Jahren an einer Fettleber.

William schloss seine Ausbildung zum stattlichen Wellen-Macher mit Erfolg ab, wurde später privater Meteorologe des Gouverneurs, und lebt seit seiner Pensionierung wieder auf der Insel Woolipik.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.