Freitag, Januar 31, 2020

Auf Spurensuche im Pazifik 1


Vor 230 Jahren kam es auf der HMVA Bounty zu einer verhängnisvollen Meuterei. Diese Reportage berichtet von unserer Reise zu den Nachfahren der Meuterer, die heute noch auf der Insel Pitcairn im Pazifik leben. Die Reise fand im Frühjahr 2019 statt.

Die Nachfahren der Meuterer
der HMAV Bounty

Sissach │Auf Spurensuche im Pazifik
Teil 1: Tahiti, Französisch-Polynesien

Der Himmel schien zu brennen, wütendes Feuer erhellte die Nacht; die Bounty stand in Flammen. Neun Meuterer hatten beschlossen, ihr bisheriges Leben für immer hinter sich zu lassen. Sie hatten abgeschlossen mit dem British Empire, abgeschlossen mit der Welt.
Die Insel Pitcairn würde ihr zukünftiges Zuhause sein, hier würden sie den Rest ihres Lebens verbringen. Die Bounty aber musste verbrannt werden. Vorbeifahrende Schiffe hätten sie entdeckt. Es wäre der sichere Tod der Meuterer gewesen. Denn sie wussten, dass man sie in England zum Tod verurteilt hatte. Mit ihnen waren zwölf Frauen und sechs Männer aus Polynesien auf der Insel gelandet. Einige waren nicht freiwillig hier, man hatte sie entführt.  
In diesem Moment aber standen sie gemeinsam am Strand und beobachteten, wie die Bounty in den Fluten versank. Das alte Leben war vorbei, für immer und ewig. Einige hatten Tränen in den Augen.

Hanspeter Gsell



Wer hat nicht die Bücher über die Irrfahrten der Bounty gelesen?
Ich nicht.
Auch die Filme über die Meuterei habe ich nicht gesehen. Der 1933 mit Errol Flynn und John Warwick gedrehte Film «In the Wake oft he Bounty» lief nur wenige Wochen in australischen Kinos. Die amerikanische Filmgesellschaft MGM kaufte ihn nämlich kurzerhand auf, um ihn sogleich vom Markt zu nehmen. Mit dieser Aktion wollte man die eigene Produktion «Mutinity on the Bounty» mit Clark Gable und Charles Laughton schützen. Dieser Film kam 1935 in die Kinos. Da ich zu dieser Zeit noch nicht geboren war, bekam ich ihn auch nicht zu sehen.
1962 kam eine Produktion mit Marlon Brando und Trevor Howard in unsere Kinos. Der Einfachheit halber nannte man den Film ebenfalls «Mutinity on the Bounty» – Meuterei auf der Bounty. Zu jenen mittelalterlichen Zeiten, ich war gerade mal elf Jahre alt, durfte man solche Filme erst ab 16 sehen. Schon wieder Pech gehabt!
Erst im Jahre 1984 setzten dann Mel Gibson als Fletcher Christian und Anthony Hopkins als Captain Bligh wieder die Segel. Die Bounty war zurück. Und ich hatte kapiert, dass Christian nicht nur ein Vorname, sondern auch ein Familienname sein kann.

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