Donnerstag, April 18, 2019

Der Pazifik 3/3



Nur manchmal gewinnt der Kuroshio die Schlacht.
Und dann kommt es, dass auf einer Aleuten-Insel im eisigen Norden eine Kokosnuss landet, ein Eskimo findet ein polynesisches Kanu – und sieht das erste Mal in seinem Leben Holz.


Langsam aber endet der Kuroshio, er windet und dreht sich über den arktischen Bogen, strömt entlang der amerikanischen Pazifikküste, bring Seattle Regen, San Francisco Nebel. Und wieder dreht er und fliesst über sechzehntausend Kilometer zurück zu den Philippinischen Tiefen.
Die südlichen Grenzen meines Pazifiks sind weit weg. Durch unendliche Wasserwüsten südwärts erreiche ich eine kleine angelsächsische Oase, hübsch, aufgeräumt, ordentlich.
Für mich liegt die südliche Grenze des Pazifiks in Tasmanien. Englisches Landleben, Cottages, grosse rote Äpfel an sorgfältig gepflegten Bäumen, Pubs. Untypisch im Vergleich. Kontrolliert, zivilisiert, aufstrebend und erfolgreich.
Hier beginnt das Ende.

Südlich von Tasmanien beginnen die Antarktischen Albträume. Ununterbrochen blasen gewaltige Zyklone, peitschen das Wasser, martern Eisberge, Seeleoparden, Pinguine.

Was bleibt ist Eis.

Wind. Leere.

Nichts.
                                               
Es ist nicht mehr mein Pazifik.
(Auch wenn die Pinguine noch so schön hüpfen!)






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