Montag, April 01, 2019

Mangareva (1)

MS Aranui
Mangareva (I)

Wir sind auf der Fahrt von Pitcairn zu den Austral-Inseln, während zwei Nächten und einem Tag sehen wir nichts als Meer. Leider ausnahmsweise kein neues Blau, sondern viele Grautöne.

Die Wellen erreichen eine Höhe von drei Metern, keine Ahnung, ob das viel ist. Das Schiff aber scheint ganz gut im Wasser zu liegen. Die fehlende Zuladung führt allerdings dazu, dass der Dampfer etwas hoch im Wasser liegt. Wir werden in den Schlaf geschaukelt und sinnieren darüber, ob man sich als Baby in der Wiege auch so gefühlt hat. Wir werden es nie wissen!

In der Ferne strahlen das Mururoa-Atoll und Fangataufa um die Wette. Noch heute sind diese ehemaligen Atombomben-Testgebiete absolute Sperrzonen. Selbstverständlich geht von den nuklearen Abfällen keine Gefahr mehr aus, es war überhaupt nie gefährlich. Die Häufung von Krebserkrankungen?

«Fake-News! Sonst noch Fragen?»

Gerne hätte ich gefragt, weshalb unser Zimmermädchen – ihre Tante soll aus Fangataufa stammen – nachts grün leuchtet. Ich frage nicht. Auch nicht, weshalb es auf Mangareva einen bunkerähnlichen Unterstand gibt. Wo doch alles so ungefährlich ist.

Rikitea, der Hauptort der Insel Mangareva, ist ein wahres Kleinod. Die Gambiers sind, im Gegensatz zu den Tuamotus, «high islands», hohe Inseln. Hohe Berge überragen blaue Lagunen, ein tropischer Garten Eden legt sich um die Insel, drängt die Berghänge hinauf. Rikitea aber hat, wie so viele anderen Inseln in dieser Weltgegend, auch eine eher traurige Vergangenheit

Rikitea war im 19. Jahrhundert die Zentrale der Geldvermehrungs-Maschinerie eines gewissen Herrn Honoré Laval. Dieser war Mitglied des Ordens «Pères et religieuses des Sacrés-Coeurs de Picpus». Keine andere Geschichte zeigt das erbarmungslose Vorgehen der «christlichen» Missionare besser auf.

Laval, ich weigere mich, ihn als «Vater» zu bezeichnen, war ein gnadenloser Unternehmer. Den Auftrag, die vermeintlich armen Seelen zu bekehren, erfüllte er ohne jeglichen Skrupel.

Wie das ging, erfahren Sie in der nächsten Blogpost.

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