Mangareva (I)
Wir
sind auf der Fahrt von Pitcairn zu den Austral-Inseln, während zwei Nächten und
einem Tag sehen wir nichts als Meer. Leider ausnahmsweise kein neues Blau, sondern
viele Grautöne.
Die
Wellen erreichen eine Höhe von drei Metern, keine Ahnung, ob das viel ist. Das
Schiff aber scheint ganz gut im Wasser zu liegen. Die fehlende Zuladung führt allerdings
dazu, dass der Dampfer etwas hoch im Wasser liegt. Wir werden in den Schlaf
geschaukelt und sinnieren darüber, ob man sich als Baby in der Wiege auch so
gefühlt hat. Wir werden es nie wissen!
In
der Ferne strahlen das Mururoa-Atoll und Fangataufa um die Wette. Noch heute
sind diese ehemaligen Atombomben-Testgebiete absolute Sperrzonen.
Selbstverständlich geht von den nuklearen Abfällen keine Gefahr mehr aus, es
war überhaupt nie gefährlich. Die Häufung von Krebserkrankungen?
«Fake-News!
Sonst noch Fragen?»
Gerne
hätte ich gefragt, weshalb unser Zimmermädchen – ihre Tante soll aus Fangataufa
stammen – nachts grün leuchtet. Ich frage nicht. Auch nicht, weshalb es auf
Mangareva einen bunkerähnlichen Unterstand gibt. Wo doch alles so ungefährlich
ist.
Rikitea, der Hauptort der Insel Mangareva, ist ein wahres Kleinod. Die Gambiers sind, im Gegensatz zu den Tuamotus, «high islands», hohe Inseln. Hohe Berge überragen blaue Lagunen, ein tropischer Garten Eden legt sich um die Insel, drängt die Berghänge hinauf. Rikitea aber hat, wie so viele anderen Inseln in dieser Weltgegend, auch eine eher traurige Vergangenheit
Rikitea
war im 19. Jahrhundert die Zentrale der Geldvermehrungs-Maschinerie eines
gewissen Herrn Honoré Laval. Dieser war Mitglied des Ordens «Pères et
religieuses des Sacrés-Coeurs de Picpus». Keine andere Geschichte zeigt das
erbarmungslose Vorgehen der «christlichen» Missionare besser auf.
Laval,
ich weigere mich, ihn als «Vater» zu bezeichnen, war ein gnadenloser
Unternehmer. Den Auftrag, die vermeintlich armen Seelen zu bekehren, erfüllte
er ohne jeglichen Skrupel.
Wie
das ging, erfahren Sie in der nächsten Blogpost.
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