Freitag, Februar 07, 2020

Auf Spurensuche im Pazifik 6


Vor 230 Jahren kam es auf der HMVA Bounty zu einer verhängnis-vollen Meuterei. Diese Reportage berichtet von unserer Reise zu den Nachfahren der Meuterer, die heute noch auf der Insel Pitcairn im Pazifik leben. Die Reise fand im Frühjahr 2019 statt.



Das Blau der Insel Moorea

Ein Taxi bringt uns gegen Mittag zum Fährhafen. Natürlich hätte man nach Moorea auch fliegen können. Doch nachdem 1995, einige Wochen nach unserm Flug von Papeete nach Moorea, das Flugzeug in die Meerenge zwischen den beiden Inseln geplumpst war, hält sich unser Vertrauen in Grenzen. Sie meinen, man hätte sich ja die Rettungswesten überziehen können? Nein, in einer Tiefe von 1'500 Metern lassen sich die Dinger nicht aufblasen.


Die Fahrt mit der Fähre jedoch war erholsam, trocken und vergnüglich. Auf dem Mitteldeck studierte eine Gruppe Schüler einen Tanz ein. Nein, keinen Scheiss-Rap, um dieses Wort noch einmal zu verwenden, sondern einen einheimischen Tanz. Ein paar Geschäftsleute blätterten in ihren Akten, Touristen fotografierten sich gegenseitig oder machten Selfies, Reisende beobachteten das Ganze. 


In der Ferne sieht man die markanten Konturen der Insel Moorea. Auf einem Gebiet von nur 133 km2 leben 17'000 Einwohner. Ich werde nicht nachzählen. Genauso wenig wie ich die Ringstrasse (62 km) ausmessen werde, noch den Mont Tohivea mit seinen 1'207 Metern besteigen werde.
Moorea soll «Gelbe Eidechse» bedeuten, erklärt uns ein Mitreisender ungewollt. Irgendwie mag ich das nicht glauben. Ob er sich in der Farbe geirrt hat?

«Heute blau und morgen blau, und übermorgen wieder!», lautet der Refrain eines alten deutschen Trinkliedes. Das «Blau» jedoch bekommt in Polynesien eine völlig andere Bedeutung. Wissen Sie, wie viele Blautöne es gibt?

Harald Schendera hat auf seinem Blog «Mitternachtsblau» deren 272 aufgelistet. Während ich an diesem Text werkle, fällt mein Blick auf die Lagune von Moorea und ich bin sicher, dass es noch wesentlich mehr Blautöne gibt.

(Fortsetzung folgt)

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