Sonntag, März 31, 2019

Die Menschen von Pitcairn

MS Aranui to Pitcairn

Die Menschen von Pitcairn

Zwischen 40 und 50 Personen leben heute auf der Insel. Sie stammen alle in direkter Linie von den ersten Siedlern, den Meuterern der Bounty, und ihren polynesischen Frauen ab:

 

Fletcher Christian

John Adams

William McCoy

Isaac Martin

John Mills

Matthew Quintal

John Williams

Edward Young

William Brown

Ihre Nachkommen sind arbeitsame, gastfreundliche und genügsame Menschen. Das folgende Zitat stammt von Tom Christian, dem Inselfunker: «Es gibt schon Momente, da wird mir die Insel zu klein. Wie schön wäre es doch, wenn ich meine Familie in ein Restaurant ausführen könnte …».

Meralda Warren meinte in einem Interview: « … wenn zu viele Touristen kommen, würden wir unsere Art zu leben verlieren.»

Ted Quintal, auch er hat die Schulen in Neuseeland besucht, ist jedoch wieder auf «seine» Insel zurückgekehrt, bringt es auf den Punkt:

«In Neuseeland () wird alles geplant. Hier bei uns gibt es keine Pläne. Wenn das Wetter gut ist, gehe ich fischen. () Wenn es schlecht ist, ruhe ich mich aus.»

Die meisten Nachkommen, insgesamt sollen es mehr als 2'500 sein, leben heute im Ausland. Da es auf Pitcairn nur eine Grundschule gibt, heisst es – früher oder später – die Koffer und den Schulsack zu packen, und nach Neuseeland zu übersiedeln. Dort wohnt man bei Verwandten, macht eine Ausbildung oder besucht später eine Universität. Ob sie je wieder zurückkehren werden? Einige schon. Andere aber können oder wollen nicht zurück in die Einsamkeit der kleinen Felseninsel inmitten des Pazifischen Ozeans. Doch Pitcairn ist kein aussterbendes Gemeinwesen.

Die wirtschaftliche Situation der Insel ist zwar prekär, ohne die finanzielle Unterstützung durch Grossbritannien, Neuseeland und die EU würde es Ende Monat jeweils knapp werden. Die beiden Eckpfeiler der Wirtschaft sind der Briefmarkenverkauf und der Verkauf von Souvenirs an vorbeikommende Kreuzfahrtschiffe. Diese Erträge genügen jedoch längst nicht, um die finanzielle Schieflage zu meistern. Solange jedoch Grossbritannien bereit ist, jährlich über eine Million US-Dollar in die kleine Überseebesitzung zu pumpen, kümmert das die Pitcairner wenig.

Denn: Man macht hier keine Pläne. Man geht fischen, wenn das Wetter gut ist. Ansonsten aber ruht man sich aus.

Noch mehr Infos und Links zum seltsamsten Steinhaufen inmitten des Pazifiks gibt es hier zu finden:


www.bountyclub.ch

Mit Auszügen aus einem Text von Markus Kappeler, erschienen in der «Flags of the Nations» Stamp Collection (www.markuskappeler.ch)

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