Die Menschen von
Pitcairn
Zwischen
40 und 50 Personen leben heute auf der Insel. Sie stammen alle in direkter
Linie von den ersten Siedlern, den Meuterern der Bounty, und ihren
polynesischen Frauen ab:
Fletcher
Christian
John
Adams
William
McCoy
Isaac
Martin
John
Mills
Matthew
Quintal
John
Williams
Edward
Young
William
Brown
Ihre
Nachkommen sind arbeitsame, gastfreundliche und genügsame Menschen. Das
folgende Zitat stammt von Tom Christian, dem Inselfunker: «Es gibt schon
Momente, da wird mir die Insel zu klein. Wie schön wäre es doch, wenn ich meine
Familie in ein Restaurant ausführen könnte …».
Meralda
Warren meinte in einem Interview: « … wenn zu viele Touristen kommen, würden
wir unsere Art zu leben verlieren.»
Ted
Quintal, auch er hat die Schulen in Neuseeland besucht, ist jedoch wieder auf
«seine» Insel zurückgekehrt, bringt es auf den Punkt:
«In
Neuseeland () wird alles geplant. Hier bei uns gibt es keine Pläne. Wenn das
Wetter gut ist, gehe ich fischen. () Wenn es schlecht ist, ruhe ich mich aus.»
Die
meisten Nachkommen, insgesamt sollen es mehr als 2'500 sein, leben heute im
Ausland. Da es auf Pitcairn nur eine Grundschule gibt, heisst es – früher oder
später – die Koffer und den Schulsack zu packen, und nach Neuseeland zu
übersiedeln. Dort wohnt man bei Verwandten, macht eine Ausbildung oder besucht
später eine Universität. Ob sie je wieder zurückkehren werden? Einige schon.
Andere aber können oder wollen nicht zurück in die Einsamkeit der kleinen
Felseninsel inmitten des Pazifischen Ozeans. Doch Pitcairn ist kein
aussterbendes Gemeinwesen.
Die
wirtschaftliche Situation der Insel ist zwar prekär, ohne die finanzielle
Unterstützung durch Grossbritannien, Neuseeland und die EU würde es Ende Monat
jeweils knapp werden. Die beiden Eckpfeiler der Wirtschaft sind der
Briefmarkenverkauf und der Verkauf von Souvenirs an vorbeikommende Kreuzfahrtschiffe.
Diese Erträge genügen jedoch längst nicht, um die finanzielle Schieflage zu
meistern. Solange jedoch Grossbritannien bereit ist, jährlich über eine Million
US-Dollar in die kleine Überseebesitzung zu pumpen, kümmert das die Pitcairner
wenig.
Denn:
Man macht hier keine Pläne. Man geht fischen, wenn das Wetter gut ist.
Ansonsten aber ruht man sich aus.
Noch
mehr Infos und Links zum seltsamsten Steinhaufen inmitten des Pazifiks gibt es
hier zu finden:
www.bountyclub.ch
Mit Auszügen aus einem
Text von Markus Kappeler, erschienen in der «Flags of the Nations» Stamp
Collection (www.markuskappeler.ch)
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