Chinesische Namen bestehen größtenteils aus einsilbigen Familiennamen, gefolgt von einem ein- oder zweisilbigen Vornamen. Die Anrede erfolgt entweder mit dem vollen Namen oder mit dem Familiennamen und dem Titel. Wenn ein Gast aus Peking sich als „Pöng Jian-Jun“ vorstellt, dann würden wir ihn nach unserm Sprachgefühl mit einem herzhaften „Grüezi, Herr Jian-Jun“ begrüssen. Völlig falsch! Das wäre so, wie wenn Sie den Moser Sepp mit „Grüezi, Herr Sepp“ ansprechen würden. Richtig ist: „Grüezi, Herr Pöng Jian-Jun“ (Grüezi, Herr Moser Sepp). Wenn immer möglich werden Titel wie Doktor, Lehrer oder General beigefügt. In unserem Beispiel würde dies so tönen: „Grüezi, Herr Lehrer Pöng Jian-Jun (Grüezi, Herr Lehrer Moser Sepp). Sollten Sie sich jedoch mit Herrn Pöng Jian-Jun anlässlich eines kleinen Umtrunks verbrüdern, dürfen Sie ihm auch ein lockeres „Lao“ (Alter) oder „Xiao“ (Junger) zurufen und den Titel weglassen. „Na, du alter Moser !” wäre somit “Na, Lao Pöng!“
Vergessen Sie die Mär, dass Chinesen den Buchstaben „R“
nicht aussprechen können. Nur gerade in dem im Süden gesprochenen Kantonesisch
kennt man keinen R-Laut. Sätze wie „wollen Losen kaufen“ oder „liebel Balolo
odel Balbalesco?“ blauchen Sie deshalb nicht zu lernen. Auch Ihre Stimme sollten
Sie mässigen: Lautes Schreien ist unbedingt zu unterlassen. Denn wegen eines
solchen Fehlers können Sie schlagartig Ihr Gesicht verlieren. Und wie wollen
Sie dieses je wieder finden, so ganz ohne Chinesisch-Kenntnisse.
Im Jahr des Affen 2004 - Aus meinem Buch "Hühnerbrust und Federkiel"
Es waren unheilschwangere Zeiten, als man China noch über
Pekingenten, grosse Mauern und kleine Strohhüte definierte. Die Kinder sangen
das Lied von den „Drei Chinesen mit dem Kontrabass“ und im Lageplan von
Hauptmann Hugentobler anlässlich des
grossen Manövers 1973 in Wigoltingen, kam die „Gelbe Gefahr“ in Form von
Millionen von Chinesen aus dem Osten.
Und jetzt kommen sie also doch noch: Wir schreiben das Jahr
des Affen (2004) und es sind nicht drei, schon gar nicht vier, sondern Hunderttausende
von Chinesen. Allerdings ohne Kontrabass. Und sie sollen die Schweizer
Hotellerie - wie einst der Prinz das vergiftete Schneewittchen - aus ihrer
Lethargie wach küssen. Leider ist die
Sache jedoch nicht ganz so einfach. Denn
die Prinzen kennen weder Schneewittchen noch können sie deutsch. Und trotzdem:
Die Sieben Zwerge würden unsern Rettern schon gefallen. Denn in der
chinesischen Zahlenmystik steht die Zahl Sieben für Glückseeligkeit. Die Acht
(7 Zwerge und 1 Schneewittchen) bedeutet Geld und die Neun (7 Zwerge + 1
Schneewittchen + 1 Apfel) steht für ein langes Leben.
Herr Ping fischt frische Fische.
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