Sie
warten im Terminal 1 bis Sie einchecken können. Ungemütlich und nervös sitzen
Sie auf drei Koffern. Nervös auch deshalb, weil Sie dringend die Toilette
aufsuchen sollten. Das Gepäck jedoch dürfen Sie unter keinen Umständen
unbeaufsichtigt stehen lassen! Nervöse Sicherheitsbeamte könnten es kurzerhand
in den Bombenkeller bringen um es dort zu sprengen …
Vielleicht
finden Sie einen Mitreisenden, der kurz auf Ihr Gepäck aufpasst? Da wäre ich
nicht so sicher! ICH würde in keinem Fall auf IHR Gepäck aufpassen! Denn es
könnte sein, dass – kaum sind Sie weg – eine Polizeistreife mit Drogenhund
vorbeikommt. Und das liebe Hundchen wird den «schwarzen Afghanen» bereits von
weitem erschnüffeln. So. Und jetzt erklären wir den böse dreinblickenden
Polizisten, dem Untersuchungsrichter, den Geschworenen, dem Gerichtspräsidenten
und dem Scharfrichter wem die Koffer gehören.
Es wird
Ihnen deshalb nichts anderes übrigbleiben, als die drei Koffer mit in die
Toilette zu nehmen. Vielleicht schaffen Sie es sogar, allerdings liegt die
Schüssel jetzt genau unter ihrem Gepäck. Stapeln Sie deshalb die Koffer VOR der
Schüssel, steigen Sie darauf und gehen Sie in Stellung. Vielleicht gelingt es
Ihnen sogar, das Ziel zu treffen.
Aber
aufgepasst! Sie stehen jetzt auf drei Koffern, erblicken in der Nachbarskabine
einen Drogenschmuggler, der damit beschäftigt ist, den bereits erwähnten
«Afghanen» umzupacken. Und schon
wieder sitzen Sie in der Patsche! Weil Sie
diesen Drogenschmuggler nämlich kennen. Aus dem Kegelklub. Und schon wieder
hocken Sie in der buchstäblichen «Sie-wissen-schon-was-ich-meine».
Sie haben
sich also entschlossen nicht alleine, sondern in Begleitung zu reisen? Eine
sicherlich wunderbare Idee. Wenn Sie denn einen geeigneten Reisepartner finden.
Sollten
Sie über ein fettes Budget verfügen, können Sie sich einen Reisesklaven mieten.
Der wird dann die Reise nach Ihren Wünschen zusammenstellen, Flugtickets und
Hotels buchen und auch die Tische in den besten Restaurants dieser Welt
reservieren. Gewiefte Engländer buchen sich einen einbeinigen Lakaien. Denn, so Desmond aus London: «Mit einem Invalidenausweis kommt man viel schneller durch die Kontrollen.»
Als Russe werden Sie natürlich keinen Diener, sondern einen Bodyguard anheuern. Bringen Sie ihm frühzeitig Manieren bei und kaufen Sie ihm Hosen. Sonst wird dieser Trampel garantiert im Jogginganzug am Flughafen stehen.
Da Sie
möglicherweise weder einen Butler noch einen Leibwächter dabeihaben werden,
müssen Sie sich für die schlimmste aller Reiseformen entscheiden: für die
Gruppenreise. Wir
haben’s getan. Wie es uns dabei ergangen ist, erfahren Sie demnächst an dieser
Stelle.
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