Montag, Januar 15, 2018

Sipadan

Die Insel Sipadan: Ein unterseeischer Berg, ein Fels im Ozean. Und wie immer an solchen Orten, ist der Fischreichtum gewaltig. Ein stetiger Strom von kühlem Tiefenwasser dringt aus über 1'000 Metern hinauf an die Oberfläche, vermischt sich mit dem wärmeren Wasser. Umherziehende Fischschwärme wie Thunfische, Delfine und Barrakudas, aber auch Einzelkämpfer wie Hochseehaie versammeln sich rund um diesen enormen Futtertrog. Hunderte von Schildkröten weiden auf Seegraswiesen, knabbern an Korallen und lassen es sich scheinbar gut gehen. Ein Traum für Schnorchler!

Auch die Taucher gehen in Stellung. Unbeholfene Anfänger strampeln und zappeln über die Riffplatten. Wachsame Begleittaucher versuchen zwar, die Schäden an Korallen so klein wie möglich zu halten; sie packen die Herren Ping, Pöng und Päng auch mal an deren Westen und reissen sie zurück. Nicht immer funktioniert dies, und so sind die Schäden an den Riffs leider auch gut zu erkennen. Die Balance zwischen einer touristischen Nutzung und einer Übernutzung ist schwierig einzuhalten. Die Hotels und Tauchanbieter tun wohl ihr Möglichstes. Aber ob dies auch genügen wird, dieses Kleinod zu erhalten?

Sowohl die malaysische Nationalparkverwaltung, als auch die Küstenwache und das Militär sind präsent und kassieren tüchtig ab. Die Regelung des Tauchbetriebs aber überlassen sie den Anbietern der Tauch- und Schnorchel Touren, also der freien Marktwirtschaft. Funktionieren tut so was nie und nimmer, Beispiele dafür finden wir auch in Europa an jeder Ecke. Selbstverständlich unternimmt auch niemand etwas gegen die Dynamitfischerei. Die Explosionen sind beim Tauchen überdeutlich zu hören.
Die Nationalparkverwaltung unterhält auf der Insel Sipadan, neben dem Kassenhäuschen für die Abgaben, auch noch zwei Hütten mit Bänken, hier dürfte man den mitgebrachten Lunch verzehren. Eine gesundheits-gefährdende Angelegenheit!
Die Toiletten sind völlig verdreckt, Toilettenpapier fehlt genau so wie Seife, die Duschen sind defekt und röcheln leise vor sich hin. Die Liegestühle (15, davon 7 defekt) modern vor sich hin. Sorry, liebe Nationalparkverwaltung: Sipadan ist ein Drecksloch! (Trump meinte allerdings andere Plätze, als er diesen Ausdruck letzthin verwendete.) Sie sollten sich schämen! (Ja, Trump auch.)

Wir verbringen herrliche Tage auf der Insel Mabul. Die Tauchgänge rund um Sipadan sind - trotz all meinem Geläster und Gestänker - fantastisch. Immer noch. Und hoffentlich für alle Zeiten! Ich möchte nämlich, dass auch meine Enkel diese wunderbare Wasserwelt noch sehen können.


Ein ganz grosses Kompliment an unsern alten Freund Robert Lo. Er hat diese wunderbare Hotelanlage konzipiert und gebaut. Und er hat fähige Leute eingesetzt, die es fertig bringen, Gästeansprüche verschiedenster Kulturen zu erfüllen.



 




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