Fetttriefende, manchmal auch Wasser lösende wurstförmige Erzeugnisse
riechen auf schlecht gereinigten Grillstäben, und mitunter Feuer schlagend, vor
sich hin. Mal sind sie aussen verkohlt und innen schlabberig, mal graubraun und
gummig. Mal sehen sie aus wie nach einem Bombenangriff, mal sind sie nach „Art
der Kopfjäger“ geschrumpft. Nicht einmal mit Senf – nur von Wurstdilettanten
zur geschmacklichen Aufbesserung aus verschmutzten Tuben gepresst – können
solche „Würstlinge“ noch gerettet werden. Es sind nicht nur fahrlässige
Grilleure die solche Massaker veranstalten. Die Vorarbeit wurde vielfach
bereits von geizigen Einkäufern geleistet. Ehrgeizig wäre in diesem Fall besser
gewesen: ehrgeizig, die besten Würste des Landes einzukaufen. Und nicht die
Billigsten. Denn nur Würstchen kaufen billig.
Aber auch was Metzgermeister zwischen die besungenen zwei
Enden stopfen, ist wahrlich nicht immer meisterlich. Geradezu wurstverachtend
ist die Methode, bereits die Würste mit Ketchup oder Käse (!) zu füllen. Es ist wirklich zum
„aus der Haut fahren!“. Aber das ist eigentlich die Aufgabe der Wurst.
Aus der Kolumnensammlung Hühnerbrust und Federkiel von Hanspeter Gsell, erschienen bei BoD. Noch mehr Geschichten finden Sie im neusten Buch IMMER WIEDER FERNWEH - Logbuch eines Inselsammlers. Ebenfalls erschienen bei BoD. Auch als E-Book erhältlich.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.