Freitag, Januar 04, 2019

Ulithi 27


Nach einer Nacht in Manila sind wir gestern Donnerstag nach Dumaguete (Provinz Negros, Philippinen) geflogen. Angekommen sind wir mit einer Verspätung von knapp einer Stunde. Nach einem Blick in den Himmel, beschloss unser Pilot, nicht mehr zu fliegen. Die kleinen Maschinen sind nur für Sichtflüge tagsüber geeignet. Die B777 wollte er nicht nehmen, die Piste auf der Insel ist nur einige hundert Meter lang.
Unsere Gastgeber auf der Insel Siquijor organisierten uns ein Hotel in Dumaguete sowie die entsprechenden Transfers. Und so standen wir heute Morgen (Freitag) am Airport von Dumaguete, bestiegen einen fliegenden Wackelpudding und schwupps - waren wir auch schon auf der Insel angekommen.

Zeit, die Geschichten aus Yap weiter zu erzählen. Als "Storyteller", dieser Titel wurde mir in Yap ehrenhalber verliehen, gehen mir diese nie aus ...




Das Krokodil (1)
German Channel, Yap Proper, Yap State, FSM


Unbekannter Einwohner der
Insel Ikik, hat eine gewisse
Aehnlichkeit mit Seymour
Laut Seymour, meinem mikronesischen Vertrauensmann, er stamm von der Insel Ikik, wurde das letzte Krokodil in Yap vor sieben Jahren gesichtet, und wie es sich für Krokodile gehört, standrechtlich erschossen. Es soll nämlich ohne gültige Papiere eingereist sein. In dieser Beziehung jedoch versteht man keinen Spass. Und obwohl es ohne sein Zutun und gegen jeden eigenen Wunsch von der Nachbarinsel Palau während eines Taifuns daher gesurft kam, wurde es gefangen und anschliessend zum Tod verurteilt. Da die Zeitrechnung auf mikronesischen Inseln gänzlich ohne so abstrakte Begriffe wie "Jahr" oder "Tag" auskommt, darf man die erwähnten sieben Jahre berechtigt anzweifeln.

Man rechnet hier eher in Vollmonden und Halbmonden, und deren Auswirkungen auf Ebbe und Flut, als in Monaten. Man kann hier Kalender kaufen, auf denen zwar Monate eingezeichnet sind. Wie diese dann heissen, ob der November mal Januar oder Juli ist, der August dem März folgt, wird von den Bewohnern der Inseln aber selbst bestimmt. So wird am 1. Januar in Woli-Ik nämlich der 1. September sein. Auf den selbst zu beschriftenden Kalenderblättern kann man die Anzahl der Tage pro Monat selbst festlegen, auch mal fünf Mittwoche hintereinander eintragen oder aber vom 25. an wieder rückwärts zählen. Und so könnte es sehr wohl der 31. Februar gewesen sein, an dem in Yap, und zwar in den Mangroven des German Channels, ein Krokodil gesichtet wurde. Vielleicht aber geht die Geschichte anders rum …
 
Teil 2 der unheimlichen Geschichte folgt Morgen: genau hier und nirgendwo anders. Bleiben Sie dran!

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