Montag, Januar 07, 2019

Ulithi 30

 
Ulithi - Nachwehen
 
Dekadenz (I)

"Bei der Dekadenz handelt es sich um einen kulturellen Zustand, der als durch Überfeinerung in Lebensgewohnheiten und Ansprüchen entstandener Verfall angesehen wird." Danke Wikipedia!
 Als Gourmetreise um die Welt war der Trip angepriesen worden. Die österreichische Reisegruppe, neben ein paar ausgemusterten Geheimräten 
sollen auch noch Erbschleicher aus der Schweiz und Adabeis aus Deutschland mitgeflogen sein, hatte sich mit dem Vorsatz aufgemacht, in drei Wochen so viel wie möglich ihres hart erschlichenen Geldes auszugeben. 
Man hatte einen Privatjet gechartert, einen wahnsinnig berühmten Koch verpflichtet, und diesem den Auftrag erteilt, die besten Speisen und Getränke der Welt an möglichst exotischen Plätzen auffahren zu lassen.

Die Organisatoren aber hatten ein wichtiges Prinzip einer Degustation ausser Acht gelassen. Ich nenne es mal das «Krabbenbrötchen-schmeckt-nur-an-der-Nordsee»-Prinzip. Was heisst, dass gewisse Produkte nur dort schmecken wo sie gewachsen sind, gefangen oder produziert wurden.

Ein Auszug aus der fliegenden Speisekarte offenbart nicht nur die Dekadenz der Reise an sich, sondern auch die Ignoranz, um nicht zu sagen die Dummheit der Organisatoren. Und der Reisenden.

 
Kambodscha: Im Schatten der Tempelanlagen von Angkor Wat süffeln wir französischen Schampus und löffeln köstlichen Kaviar aus dem Iran.

 
 
 
Thailand: Am Strand von Phi Phi Le, auch «The Beach» genannt, werden uns zu flambierten Flamingozünglein eine Auswahl Aceto Balsamico di Modena tradizionale von Contessa Baldassarini serviert. Natürlich nur die besten Jahrgänge aus dem 18.Jahrhundert.

 
 
 
 
 
In Papua-Neuguinea lassen wir uns von den Krokodilmänner am Sepik-River ein Chateaubriand aus japanischem Kobe-Beef auftragen und degustieren dazu sämtliche Jahrgänge Château Mouton-Rothschild.

 
 
 
 
 
 
 
Auf der Insel Yap servieren uns barbusige Jungfrauen europäischen Blauschimmelkäse, angerichtet auf Platten aus Steingeld. Den fantastischen, österreichischen Riesling probieren wir aus dem Degustationsglas "Schorsch Schmon-fu" ( je m'en fous) von Riedel.

Im Land der Kokosnüsse sollten also Käse und Wein degustiert werden. Ob das gut gegangen ist, erfahren Sie morgen. Und zwar exklusiv, kostenlos und werbefrei auf meinem Blog.

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