Mit
dem Bus von Fort Worth nach Honolulu
Natürlich
haben wir nicht einen Linienbus gebucht. Sondern einen Air-Bus von United
Airlines. Wenn Sie wegen dieses frühmorgendlichen Wortwitzes genügend lange
gelacht haben: Mit
einem Linienbus würde man zwar nicht fliegen. Die Reise würde somit deutlich länger
dauern und immer immer wieder von lästigen Stopps unterbrochen werden. Aber es wäre
deutlich gemütlicher.
Ich
nehme Platz. Der erste Flug von Fort Worth nach San Francisco wird ca. vier
Stunden betragen, nach Honolulu werden es weitere fünf bis sechs sein. Zeit,
wieder einmal einen Film anzuschauen oder Musik zu hören. Ich versuche, den
Bildschirm aufzuklappen. Er bewegt sich nicht. Ich reisse etwas unsanft an der
Stelle wo ich ihn vermute. Aber ich kann reissen soviel und so stark ich will:
Es gibt keinen Bildschirm. Oder doch? Dort wo er hätte sein sollen, klebt ein kleiner
Zettel: "Wir haben Ihren Sitz mit 'Private screen' ausgestattet!"
Also
doch! Irgendwo muss sich das Ding wohl verstecken. Ich versuche, das Polster
aufzuschneiden, hantierte an allen möglichen Knöpfen herum. Plötzlich halte ich
eine Schwimmweste in meiner Hand. Ich erinnere mich an die Durchsage der
Flugbegleiterin, dass man diese erst ausserhalb des Flugzeugs, also kurz vor
dem Sprung ins Wasser, aufblasen darf und verstaue sie wieder unter meinem
Sitz. Ich
versuche, die Abdeckung oberhalb meines Sitzes zu lösen. Da man mir bei der
Sicherheitskontrolle den Werkzeugkasten abgenommen hat, ein Ding der
Unmöglichkeit.
«Lassen
sie diese Sauerstoffmaske sofort los!», höre ich in diesem Moment eine
Flugbegleiterin brüllen. Ich erwache aus meinem Albtraum und lande hart auf dem
Boden der Realität.
Um
Kosten zu sparen, hat man bei United Airlines sogenannte «private screens»
eingeführt. Das heisst, man hat die Bildschirme herausgerissen und diese durch
eine Haltevorrichtung ersetzt. In diese könnte man, wenn man denn eines hätte, ein
eigenes Tablet montieren. Somit könnte man sich den alten Schmarren, den man
darauf gespeichert hat, auf seiner privaten Videoanlage zum x-ten Mal anschauen.
Das
Glas Wasser und die zehn Salzbretzel werden immer noch analog und kostenlos gereicht. Alles
andere gibt’s nur gegen Kreditkarte. Dagegen habe ich eigentlich nichts
einzuwenden. Und so bestellen wir uns über dem Pazifik zwei kleine Fläschchen
Champagner und packen unser flugfähiges Backgammon aus. Und fliegen mit dem Bus
weiter nach Honolulu. Bis später - in Waikiki!
P.S.: Der Text zum Bild: Wenn wir nicht die Konkurrenz schlagen können, dann schlagen wir eben unsere Passagiere.
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