Eine
Magnum mit Magnum
Wir
sind in Honolulu gelandet und mit dem Taxi nach Waikiki, der Traumdestination
aller Wellenreiter und Sonnenanbeter, gefahren. Da wir weder der einen noch der
anderen Kategorie gehören, machen wir uns auf, die Stadt auf eigenen Füssen zu
erkunden. Natürlich ist Waikiki kein gemütliches Paradies für Spaziergänger. Es
ist ein Paradies für allerlei Stretch-Limousinen, tiefer gelegte Strandvehikel
und laute, hochtourige Sportwagen. Als wir eine der Strassen überqueren wollen,
werden wir plötzlich angehalten.
«Ton
ab, Kamera läuft. Und Aeggschen!», brüllt ein bebrilltes Wesen. Wie vom Affen
gebissen, rennt eine junge Frau durch einen kleinen Park Richtung Beach.
Verfolgt wird sie von allerlei dunklen Gestalten. Sie kommen ihr immer näher,
die Frau schreit um Hilfe, wirft ihre Reisetasche weg und entschwindet hinter
einer Reihe von Surfbrettern. Die Zuschauer klatschen und grölen, rufen immer
wieder «Aeggschen» und können gar nicht genug kriegen.
Nachdem
die Szene zum dritten Mal wiederholt wurde, fragen wir nach dem Grund dieser
Verfolgungsjagd.
«Oh»,
meint eine junge Dame, die wohl zum Filmteam gehört.
«Oh»,
wiederholt sie. «Hier sehen sie die Dreharbeiten zur 969sten Folge von Magnum
PI.»
«Sie
meinen wohl den Werbespot für das Eis am Stiel?»
«Oh
NO!», antwortet sie etwas mitleidig.
«MAGNUM
ist der Detektiv aus der gleichnamigen Krimiserie. PI heisst «Private
Investigator», Privatdetektiv. Das ist der mit den zwei Dobermännern!»
«Aber
Tom Selleck, der Darsteller des Titelhelden, muss doch über 80 Jahre alt sein!
Der kann doch gar nicht mehr so schnell rennen!»
Sie
nuschelt etwas von den Vorzügen der amerikanischen Schönheitsindustrie und
entschwindet hinter der Kamera.
Sollten
Sie uns in ferner Zukunft in einer Folge von MAGNUM am Strand von Waikiki
sehen: Ja - das sind wir!
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