Taxi, Taxi!
Als
geübte Weltenbummler haben wir unsere Reise selbstverständlich perfekt vorbereitet.
Die Flüge sind so ausgelegt, dass wir auch mit eventuellen Verspätungen umgehen
können. Auch Transferzeiten wurden berücksichtigt, Taxis und andere
Verkehrsmittel wurden frühzeitig gebucht. Eine Vorsichtsmassnahme die sich
bereits am ersten Tag auszahlen sollte.
Denn
einmal mehr findet der Taxifahrer, er soll uns an den Bahnhof Sissach bringen,
unsere Adresse nicht. Gut, ich würde in Irkutsk oder Izmir meine Adresse auch
nicht finden. Die Sissacher Taxifahrer allerdings sollen zur Ausübung ihrer
Tätigkeit eine Prüfung ablegen müssen. Vielleicht auch in Ismir?
«Abe
verstande Nummer 14.»
«Hier
isse aber Nummer 4.»
Ja,
sicher.
Wir
schaffen es auf die Minute genau zum Bahnhof, erreichen Basel und nehmen von
dort den Bus zum Flughafen.
Eigentlich
mag ich diesen Flughafen. Er ist klein, übersichtlich und relativ gut
organisiert. Allerdings handelt es sich bei der Organisationsform um ein
französisches Modell. Und so kam es, dass ich "meine letzte Zigarette" - Eingeweihte werden natürlich wissen, dass es sich bei der Zigarette um einen Zigarillo handelte - im strömenden Regen paffte. Wobei der Begriff «Terrasse» völlig abstrus
ist. Es handelt sich um einen Käfig, dieser erinnert mich an den letzten Zoobesuch.
Die
Sicherheitskontrollen sind auch in Basel weltmännisch fortgeschritten. Neu ist,
dass nun auch E-Books einer hochnotpeinlichen Kontrolle unterzogen werden.
Vermutlich werden bei dieser Prozedur gleich auch noch die Daten meiner
gespeicherten Bücher ausgelesen.
Natürlich
haben wir vor unserm Abflug nach Frankfurt noch ein ordentliches Cüpli
gesüffelt. Mein Pech war es, dass der Monsieur vor mir eine komplizierte Bestellung
aufgab.
«Einen
Kafi, bitte», meinte der Zürcher.
«Au
lait?», fragte der Verkäufer.
«Nix
olé, wir fahren nach Izmir!», antwortete der potentielle Kaffeetrinker.
«Fahren?
Nix fahre, fliege. Dies ist Flug-Afé!»
«Was
Afé? Selber einer! Einen Kafi will ich»
«Voilà,
votre café, Monsieur».
Natürlich
will der Zürcher mit einer Hunderternote bezahlen. Der Herr über die Tassen hat
wie üblich jedoch kein Wechselgeld, schliesst kurzerhand seine Kasse, trinkt den
Kaffee selbst und lässt den Zürcher stehen. Dieser entfernt sich, nicht ohne
sämtliche Franzosen in die Hölle oder sonst wohin gewünscht zu haben.
Doch
bereits nach drei Minuten ist die Bar wieder in Betrieb, wir kommen zum letzten
Schluck vor unserer grossen Reise nach Yap.
Der
nächste Blogeintrag wird sich mit der Fliegerei generell und der Lufthansa im Besonderen
befassen.