«Gib mir Oepfel, Nüss und Biire, denn chum i wider fiire». Ich denke nicht, dass sich die Jugend vorgestern von verkleideten Männern mit Fallobst aus ihrem Versteck locken liess. Nach meinen Erfahrungen braucht’s dazu mindestens eine Drohne mit integrierter Kamera, einen Gameboy sowie ein Autogramm von Justin Bieber.
Aber auch vor angeblichen Vertretern der Kirche muss gewarnt werden. Wie die Geschichte zeigt, sind Bischöfe keinen Deut besser als der Rest der Menschheit. Sollte einer dieser heiligen Nikoläuse von seiner göttlichen Liebe zu Buben und Mädchen schwärmen, dann ist Gefahr in Verzug! Reissen sie ihm den Bart ab, züchtigen sie ihn mit der Haselrute und stecken sie ihn in den Sack ― zu den Früchten aus dem Schwarzwald. Apropos Schwarzwald: Untersuchungen haben ergeben, dass Mandarinen und Erdnüsse nicht im Schwarzwald wachsen, 25 % der geprüften Äpfel von Aldi, 33 % der Birnen von der Migros und 40 % der Baumnüsse von Coop stammen. Die restlichen
2 % wurden bei Lidl geklaut.
Sollten die Gestalten zusätzlich behaupten, auf dem Esel durch den dunklen Tann geritten zu sein, dann handelt es sich um zwei besonders verlogene Exemplare.
Vielleicht aber hatten sie zu viel Glühwein intus, so wie der Santiglaus beim Turnverein Gläsleschwinger. Als er nach erfüllter Pflicht seinen Esel besteigen wollte, fiel er auf der anderen Seite wieder hinunter. Erst der Vereinspräsident konnte ihm glaubhaft versichern, dass es sich beim angeblichen Esel um seine alte Harley-Davidson handle.
Einen besonders schönen Verwendungszweck für ein anderes, bischöfliches Accessoire, nämlich die berüchtigte Nikolausen-Bibel, habe ich vor wenigen Wochen auf der Insel Bodulan bei Papua-Neuguinea entdeckt. Auch auf diesen ― zwar abgelegenen, jedoch keinesfalls gottverlassenen ― Inseln, haben taufwütige Missionare ihre Spuren hinterlassen: Bibeln. Da diese in englischer Sprache verfasst wurden, die einheimische Bevölkerung jedoch «Tok Pisin» spricht, sind diese Bücher eine eher fragwürdige Hinterlassenschaft. Doch auch für Sondermüll gibt es auf abgelegenen Inseln noch Verwendungen.
Frau Pompanari gilt als Erfinderin des «Brus-Pepa».
Frau Pompanari trennt feinsäuberlich Seite für Seite aus dem heiligen Buch und
schneidet diese in Rechtecke zu je 11 x 6 cm. Jeweils 20 Stück schichtet sie zu
kleinen Haufen und verkauft diese für 5 Rappen. An Raucher: Das geheiligte Papier
nämlich, das «Brus-Pepa», eignet sich vorzüglich zur Fertigung einheimischer
Zigaretten.
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