Der Tag erwacht
Durch
die Zeitverschiebungen ist mein Rhythmus etwas durcheinandergeraten, die
aufgehende Sonne lädt zu einem kleinen Bummel ein. Auf der Suche nach einem
bereits geöffneten Café spaziere ich durch die erwachende Stadt. Noch sind die Trottoirs hochgeklappt, die Läden verrammelt. Am Hafen legt die erste Fähre ab,
ein luxuriöser Viermaster wartet auf Kreuzfahrtgäste. Der Weg entlang der Docks
ist sauber gepflegt, die ersten Schüler eilen gemächlich (Christian Morgenstern
lässt grüssen!) durch die Parks. Der kleine Kiosk an der Rue Pomare hat
geöffnet: Café au lait, Viennoiserie, Croissants, Baguettes. Dazu eine Gitane bleu.
Ein
Taxi bringt uns gegen Mittag zum Fährhafen. Natürlich hätte man nach Moorea
auch fliegen können. Doch, nachdem 1995, einige Wochen nach unserm Flug von Papeete
nach Moorea, das Flugzeug in die Meerenge geplumpst ist, hält sich unser
Vertrauen in Grenzen. Sie meinen, man hätte sich ja die Rettungswesten
überziehen können? Nein, in einer Tiefe von 1'500 Metern lassen sich die Dinger
nicht überziehen.
Die
Fahrt mit der Fähre jedoch war erholsam, trocken und unterhaltsam. Auf dem
Mitteldeck übte ein Gruppe Schüler einen Tanz ein. Nein, keinen Scheiss-Rap,
sondern einen einheimischen Tanz. Ein paar Geschäftsleute blätterten in ihren
Akten, Touristen fotografierten sich gegenseitig, Reisende beobachteten das
Ganze. In der Ferne sieht man die markanten Konturen der Insel Moorea.
Die
Zahlen: 133 km2, 17'000 Einwohner, Höchster Berg 1'600 Meter, Ringstrasse 62
km. Erste
Sichtung durch Samuel Wallis 1767. James
Cook ankert 1777 das erste Mal vor Moorea. Allerdings nicht in der heutigen Cooks Bay sondern in der daneben liegenden Opunohu-Bay. So what? Geschichtsschreibung war noch nie eine exakte Wissenschaft.
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