Regelmässige Leser meines Blogs werden es gemerkt haben: Da fehlt doch noch ein Tag: Der Besuch von Rikitea auf der Insel Mangareva (Gambier-Islands). Keine Angst: wird später nachgeholt.
Als
echte Bounty-Fans kennen sie natürlich die Fakten. Hier eine kurze Übersicht
der Geschehnisse der Jahre 1787 bis 1790:
Am
23. Dezember 1787 sticht die HMAV
Bounty (HMAV = His Majesty Armed Vessel) von
England aus in See. Sie soll in Tahiti Setzlinge des Brotfruchtbaumes an Bord
nehmen und diese in die Karibik bringen. Dort sollen deren Früchte die Sklaven
auf den britischen Zuckerrohrplantagen ernähren.
Doch
es kommt völlig anders: Die Reise dauert auf Grund widriger Verhältnisse länger
als gedacht. Erst am 25. Oktober 1788,
nach einer Fahrt von über zehn Monaten, kommt das Schiff in Tahiti an und
ankert in der Bucht von Matavai. Die Stecklinge aber sind zu dieser Zeit
ausverkauft, man wartet und geniesst das schöne Leben, die liebreizenden Damen
und sicher auch den Rum.
Am
4. April 1789 ist es so weit: Die
Brotfrucht-Setzlinge sind versandbereit, werden geladen, die Reise geht weiter,
westwärts Richtung Karibik.
Nach
dem Lotterleben in Polynesien hielt sich das Reisefieber der Mannschaft in
Grenzen. Nur mürrisch gehorchte man dem alten Choleriker, Captain William
Bligh. Sein Maat, Fletcher Christian, beschloss wieder umzukehren und drückte
auf den Knopf «Halt auf Verlangen». Über die Auseinandersetzungen vom 27. April 1789 gibt es verschiedene
Berichte: Ich überlasse die Details den Historikern.
Auf
jeden Fall ignorierte der Kapitän das Haltesignal, was den guten Fletcher
dermassen erzürnte, dass er die berühmt-berüchtigte Meuterei auf der Bounty vom Zaune – besser formuliert: von der
Reling – riss. Er bootete den Kapitän kurzerhand auf freier Strecke aus,
schmiss ihn mit einer Handvoll Getreuen in eine alte Schaluppe, winkte ihnen
kurz zu und liess das Schiff um 180 Grad wenden.
Am
22. September 1789 war man zurück in
Tahiti.
Bereits
am 14. Juni 1789 hatte der ausgebootete Kapitän mit seiner rudernden Nussschale
die Insel Timor im heutigen Indonesien erreicht. 5'800 km in 41 Tagen!
Natürlich war die Besatzung nicht mehr vollzählig, einige starben an
Erschöpfung, andere wurden unterwegs von Einheimischen totgeschlagen. Trotzdem war
diese Fahrt eine seefahrerische Meisterleistung die, sollte die Geschichte denn
wirklich stimmen, kaum zu wiederholen wäre.
Und
die Meuterer? Natürlich wusste deren Anführer, dass der Tatbestand der Meuterei
nur mit dem Tode bestraft werden konnte. Trotzdem entschieden sich acht
Meuterer, auf Tahiti zu bleiben.
Nach
einem nur kurzen Aufenthalt in Tahiti, machte man sich wieder auf die Socken.
An Bord waren zu diesem Zeitpunkt 9 Meuterer, 6 polynesische Männer und 12
Frauen. Am 15. Januar 1790 landete man auf der Insel Pitcairn. Warum, wieso und
überhaupt? Mehr dazu im nächsten Blogpost ….
Mit Auszügen aus Texten
von Markus Kappeler, erschienen in der «Flags of the Nations» Stamp Collection
(www.markuskappeler.ch)
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