Donnerstag, März 28, 2019

Tag 5 / Tag 6

MS Aranui to Pitcairn

Pitcairn: Ein Steinhaufen inmitten des Pazifiks

Erstmals auf einer Landkarte erschien der Steinhaufen am 2. Juli 1767. Die HMS Swallow unter dem Kommando von Captain Phillip Carteret kreuzte mehr oder weniger ungemütlich durch die stampfenden Wellen des Südpazifiks, als der Ausguck die Sichtung eines «Puddings» meldete.

Der «Ausguck», es soll sich um einen 15-jährigen Schiffsjungen namens Robert Pitcairn aus Edinburgh gehandelt haben, kam so zu seiner «eigenen Insel» und kurzfristigem Ruhm. Kurzfristig deshalb, weil er zwei Jahre später zusammen mit Maus, Mann und der HMS Aurora unterging.

Seine Füsse haben nie den Boden von Pitcairn betreten: Eine Anlandung war auf Grund des Wellengangs nicht möglich, und so notierte Captain Carteret in seinem Logbuch: «25 Grad 4 Minuten Süd, 130 Grad 6 Minuten West. Am Abend des 2. Juli erblickten wir Land. () Ich wäre gerne gelandet, aber die Brandung war viel zu heftig, als dass ich es hätte wagen dürfen.»

Carterets Reisbericht wurde 1773 von John Hawkesworth publiziert. Das Buch befand sich auch an Bord der Bounty, als sie 1787 von England aus in Richtung Südsee aufbrach. Und genau dort soll es Fletcher Christian auf der Suche nach einem geeigneten Domizil gefunden haben. Da Carterets Logbucheintrag ungenau war, dauerte es einige Zeit, bis man die Insel Pitcairn gefunden hatte.

Am 15. Januar 1790 war es so weit. Nachdem neun Meuterer, sechs polynesische Männer und zwölf Frauen aus Tahiti an Land gegangen waren, sowie alles Wertvolle von Bord gebracht worden war, steckt man einige Tage später, am 23. Januar 1790, das Schiff in Brand. Kein zufällig vorbeifahrendes Schiff und schon gar nicht die Schiffe der englischen Krone auf der Suche nach den Meuterern sollte sie finden können. Noch heute begeht man auf Pitcairn jährlich den «Bounty-Day». Im Laufe des Tages wird ein Modell der Bounty zu Wasser gelassen und angezündet.

Es schien, als ob nun für die Meuterer alles gut werden würde. Kein Mensch würde sie hier je finden. Die Insel bot alles was man zum Leben braucht: Wasser, Holz, Früchte, Gemüse, tropisches Klima. Hatte man sogar das Paradies gefunden? Nicht wirklich. Wie es war und wer wen totgeschlagen hat, darüber mehr im nächsten Blogpost.

Mit Auszügen aus einem Text von Markus Kappeler, erschienen in der «Flags of the Nations» Stamp Collection (www.markuskappeler.ch)

(Aus technischen Gründen ist die Anzeige von Fotos zurzeit nicht möglich.)

 

 

 

 

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.