Pitcairn:
Ein Steinhaufen inmitten des Pazifiks
Erstmals
auf einer Landkarte erschien der Steinhaufen am 2. Juli 1767. Die HMS Swallow
unter dem Kommando von Captain Phillip Carteret kreuzte mehr oder weniger
ungemütlich durch die stampfenden Wellen des Südpazifiks, als der Ausguck die
Sichtung eines «Puddings» meldete.
Der
«Ausguck», es soll sich um einen 15-jährigen Schiffsjungen namens Robert
Pitcairn aus Edinburgh gehandelt haben, kam so zu seiner «eigenen Insel» und
kurzfristigem Ruhm. Kurzfristig deshalb, weil er zwei Jahre später zusammen mit
Maus, Mann und der HMS Aurora unterging.
Seine
Füsse haben nie den Boden von Pitcairn betreten: Eine Anlandung war auf Grund
des Wellengangs nicht möglich, und so notierte Captain Carteret in seinem
Logbuch: «25 Grad 4 Minuten Süd, 130 Grad 6 Minuten West. Am Abend des 2. Juli
erblickten wir Land. () Ich wäre gerne gelandet, aber die Brandung war viel zu
heftig, als dass ich es hätte wagen dürfen.»
Carterets
Reisbericht wurde 1773 von John Hawkesworth publiziert. Das Buch befand sich
auch an Bord der Bounty, als sie 1787 von England aus in Richtung Südsee
aufbrach. Und genau dort soll es Fletcher Christian auf der Suche nach einem
geeigneten Domizil gefunden haben. Da Carterets Logbucheintrag ungenau war, dauerte
es einige Zeit, bis man die Insel Pitcairn gefunden hatte.
Am
15. Januar 1790 war es so weit. Nachdem neun Meuterer,
sechs polynesische Männer und zwölf Frauen aus Tahiti an Land gegangen
waren, sowie alles Wertvolle von Bord gebracht worden war, steckt man einige Tage
später, am 23. Januar 1790, das Schiff in Brand. Kein zufällig vorbeifahrendes
Schiff und schon gar nicht die Schiffe der englischen Krone auf der Suche nach
den Meuterern sollte sie finden können. Noch heute begeht man auf Pitcairn jährlich
den «Bounty-Day». Im Laufe des Tages wird ein Modell der Bounty zu Wasser
gelassen und angezündet.
Es
schien, als ob nun für die Meuterer alles gut werden würde. Kein Mensch würde sie
hier je finden. Die Insel bot alles was man zum Leben braucht: Wasser, Holz,
Früchte, Gemüse, tropisches Klima. Hatte man sogar das Paradies gefunden? Nicht
wirklich. Wie es war und wer wen totgeschlagen hat, darüber mehr im nächsten Blogpost.
Mit Auszügen aus einem Text
von Markus Kappeler, erschienen in der «Flags of the Nations» Stamp Collection
(www.markuskappeler.ch)
(Aus technischen Gründen
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